Martinsmünster, Sankt-Martin-Straße, 89415 Lauingen
Das Martinsmünster ist Lauingens Pfarrkirche und gleichzeitig das bedeutendste Bauwerk der mit historischen Gotteshäusern und Denkmälern überaus reich gesegneten Stadt. Am Ende des Mittelalters in einer kurzen Bauzeit von nur fünf Jahren 1516 bis 1521 errichtet, ist St. Martin eine der letzten großen gotischen Hallenkirchen Süddeutschlands und zugleich eine der harmonischsten Raumschöpfungen am Übergang von der Gotik zur Renaissance überhaupt.
Wohl bereits im 6. Jahrhundert wurde nahe dem heutigen Rathaus ein fränkischer Wirtschaftshof errichtet, dem sicher eine Kapelle zugehörte, die von Anfang an dem Stammesheiligen der Franken, dem hl. Martin von Tours geweiht war. Bei diesem Hof ließ sich vermutlich im 7. Jahrhundert eine Gruppe alamannischer Siedler nieder, deren Anführer Lougo hieß; die neue Dorfsiedlung erhielt den Namen „bei den Leuten des Lougo, bei den Lougoingern“, woraus sich später der Name „Lauingen“ bildete.
Im 8. Jahrhundert wurde Lauingen Pfarrei, die Martinskapelle wurde Pfarrkirche. Unter staufischer Herrschaft entstand vermutlich im 12. Jahrhundert unter Einbeziehung des alten Dorfes Lauingen mit seiner Martinskirche die Stadt Lauingen als systematisch angelegte Neugründung.